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Meine züchterischen Gedanken

 

Innerhalb der letzten Jahre meiner züchterichen Tätigkeit habe ich das Gefühl entwickelt, dass die Entscheidung für einen Hund und für einen Züchter oberflächlicher geworden ist. Für einen Hund wird sich häufig entschieden, weil er jetzt gerade in das Leben der Familie passt. Der Hund lebt allerdings im Idealfall 10 Jahre plus. Jetzt gehe ich nicht davon aus, dass 10 Jahre später das Leben noch genauso läuft, wie zu dem Zeitpunkt, als der Hund einzog. Muss es auch nicht, denn der Hund ist anpassungsfähig. Das heisst, er kann auch durchaus mit stressigen Situationen umgehen oder auch mit Zeiten, in denen vielleicht  mal weniger Zeit für ihn vorhanden ist. Machen Sie sich im Vorfeld Gedanken, welcher Plan B Ihnen für verschiedenste Situationen zur Verfügung steht.

 

Was passiert mit dem Hund, wenn

° eine Trennung vom Partner eintritt?

° in der Familie Schicksalsschläge auftreten? ( zb. Krankheiten, Todesfälle etc.)

° der Hund nicht wie geplant mehrere Stunden alleine bleiben kann. Wo verbringt er dann die Zeit, bis Sie bsw. von der Arbeit kommen?

° der Hund Verhaltesweisen zeigt, mit denen nicht gerechnet wurde und die womöglich auch nicht in das vorhandene Familienleben passen?

 

Ich züchte keine Maschinen, sondern Lebewesen mit eigenem Charakter. Die Entwicklung dieses kleinen Individuums ist nicht im Vorfeld planbar. Vielmehr sollten Sie als neue Begleiter, den Welpen als Rohdiamanten sehen, der schon einiges an Fähigkeiten, Rasseeigenschaften und Charkaterzügen mitbringt, aber der ganz besonders von seinen neuen Menschen, geprägt, sozialisiert, integriert und erzogen werden möchte. Der Aufbau einer vertrauensvollen Mensch - Hund Beziehung ist hierfür die Grundlage.

Des Weiteren ist meines Erachtens die Züchterauswahl oberflächlicher geworden. Häufig geht es darum, nicht weit fahren zu müssen und das Geschlecht, die Farbe und der Abgabezeitpunkt des Welpen muss genau in das vorhandene Leben passen. Hier stellt sich mir allerdings die Frage, ob diese oberflächlichen  Rahmenbedingungen tatsächlich solch einen hohen Stellenwert haben sollten, oder ist es nicht bedeutsamer zu wissen, was hinter der Verpaarung steckt und ob die Zuchtstätte meiner Vorstellung  einer  guten Hundezucht entspricht.

 

Wichtige Erkentnisse könnten sein:

°  Wie ist der Charakter der Elterntiere?

°  Wie ist die Gesundheit der Elterntiere?

°  Ist mir der Züchter sympathisch?

°  Wie werden die Welpen und die erwachsenen Hunde gehalten?

° Wie werden die Welpen geprägt und sozialisiert?

° Wie zeigen sich die Welpen Ihnen, der Mutterhündin und des Züchters gegenüber?

 

All diese Dinge nehmen Einfluss auf den Welpen, von denen evtl. einer vielleicht Ihr Leben für viele Jahre bereichern wird. Also schauen Sie genau hin und gehen Sie mit dem Züchter ins Gespräch, ob ein Welpe aus dem Wurf zu Ihnen passen könnte und halten Sie sich nicht mit Oberflächlichkeiten auf. Lieber eine weitere Anreise in Kauf nehmen, lieber auch mal länger auf einen Welpen warten, als einen Welpen zu bekommen, der evtl. Dinge benötigt, die Sie Ihm aufgrund Ihrer Lebensbedingungen gar nicht bieten können.

 

Ich habe bisher immer tolle Welpenfamilien gefunden. Daraus sind teilweise Freundschaften bzw. intensivere Beziehungen entstanden, was mich sehr freut. Denn ich werde vom A-I Wurf wirklich ganz toll mit Bildern, Texten und gemeinsamen Treffen versorgt und kann somit die Entwicklung „meiner“ Kleinen verfolgen und miterleben.

Ich hoffe und wünsche mir, dass ich auch in Zukunft verantwortungsvolle Menschen für meine Welpen gewinnen kann. Und ich wünsche mir, dass Interessenten sich im Vorfeld mit der Rasse,  ihren Eigenschaften und Bedürfnissen auseinandersetzen und abschätzen, ob Sie dieser Aufgabe ein Leben lang gewachsen sind, bevor sie überhaupt Kontakt mit mir als Züchterin aufnehmen.